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nach Beirût.BAʿALBEK. 30. Route. 515 kommt nach 23 Min. an das Ende der Baumgärten; nach 30 Min. mündet
von r. ein Weg ein; nach 5 Min. der von Zebedâni l.

Baʿalbek. Ordentliches Unterkommen findet man gleich in den ersten
Häusern rechts am Wege. Wer mit Zelt reist, lässt dasselbe in der
Akropolis selbst aufschlagen.

Historisches. Baʿalbek ist sicher mit dem Heliopolis der griechisch-römi-
schen
Autoren zu identificiren; doch hat man erst aus dem 3.4. nach-
christlichen
Jahrh.
schriftliche Nachrichten über diese Stadt. Der grie-
chische
Name deutet auf den Cultus der Sonne, und Baʿal entsprach ja
auch hauptsächlich dem Sonnengott. Aus dem II. und III. Jahrh. sind
Münzen von Heliopolis vorhanden, die berichten, dass die Stadt römische
Colonie war. Münzen von Septimius Severus (193211) zeigen aber statt
der früheren Devise vom Colonisten mit dem Ochsen die Figur eines
Tempels, oder vielmehr es kommen bereits beide Tempel, der grössere
und der kleinere vor. Damit stimmt eine Nachricht aus dem 7. Jahrh.
überein, dass Antoninus Pius zu Heliopolis in Phönicien dem Jupiter
einen grossen Tempel, ein Weltwunder, errichtet habe. Auch die späteren
Münzen zeigen Abbildungen der beiden Tempel; ob aber der grössere je
vollendet worden, ist ungewiss. Aus einer der Votivinschriften des An-
toninus
Pius
scheint hervorzugehen, dass der grössere Tempel ein allen
Göttern von Heliopolis gewidmetes Heiligthum war; somit war der klei-
nere
der Baʿaltempel; beide Tempel stammen jedenfalls aus einer und
derselben Zeit. In Heliopolis wurde neben Baʿal besonders die Venus
verehrt; doch soll bereits Constantin hier eine Basilica gegründet haben.
Vor und noch nach Constantin fanden hier Christenverfolgungen statt.
Theodosius der Grosse (379-375) zerstörte den grossen Trilithon Tempel
in Heliopolis und verwandelte ihn in eine christliche Kirche. Später werden
Bischöfe von Heliopolis erwähnt. Baʿalbek wurde von Abu ʿUbeida auf
seinem Zuge von Damascus nach Höms erobert. Die Araber rühmen die
Fruchtbarkeit der Umgebung und bringen die Alterthümer mit Salomo in
Verbindung. Der arabische Name stimmt wohl auch mit der älteren syrischen
Benennung überein. Die Araber erwähnen Baʿalbek besonders als Festung;
frühzeitig machten sie aus der Akropolis eine Citadelle. Als solche spielte
sie eine Rolle in den Kriegen des Mittelalters: so in den Streitigkeiten
der Seldjuken gegen die aegyptischen Sultane. Im Jahre 1139 eroberte
Emîr Zenghi die Stadt und die Burg; in demselben Jahrh. erlitt Baʿalbek
einige Erdbeben. Im Jahre 1175 kam die Gegend von Baʿalbek in den
Besitz Saladin’s; das Jahr darauf machten die Kreuzfahrer unter Ray-
mund
von Tripolis
eine Expedition bis in die Nähe von Baʿalbek, schlu-
gen
die Saracenen und zogen sich mit Beute beladen zurück; ebenso
Balduin IV. von Sidon aus. Im Jahre 1200 wurde Baʿalbek durch Hûlagû
zerstört, später von Timûr erobert. In der Mitte des 10. Jahrh. wurde[wurden]
Baʿalbek’s Ruinen von Europäern wieder neu entdeckt; seitdem haben sie
durch Erderschütterungen, besonders 1759, noch stark gelitten.

Baʿalbek (1170m ü. M.) liegt an der östl. Seite der hier sehr
fruchtbaren Thalsohle des Litâni (S. 468); nicht weit entfernt ist
die Wasserscheide zwischen diesem Fluss und dem el-Asi (Orontes).

Die Acropolis von Baʿalbek erhebt sich, von Baumgärten um-
geben
, westlich vom Städtchen; sie läuft in ihrer Längenrich-
tung
von O. nach W. Eingänge: 1. durch eine Bresche (Pl. a) in
der Mauer an der N.-Seite, zu der man über Geröll hinansteigt
(der beste Eingang, weil man unmittelbar in den grossen Tempel-
hof
eintritt); 2. durch das Souterrain (Pl. b) in der SO. Ecke.
Eine Thüre (Pl. c), durch die man früher direct zum Sonnentempel
hinanstieg, ist neuerdings vermauert.

Die Souterrains sind umfangreich; Seitenkammern derselben
wurden wohl im Mittelalter als Ställe und Vorrathsräume benutzt,